Wer seid ihr?
Wir sind das Hausprojekt Hafen im Dorf Greene im Leinetal. Damit sind wir das erste Projekt des Dachverbands (DV), das außerhalb Göttingens liegt. Der Hafen ist ein ehemaliger Gewerbehof direkt an der Leine, ein großes Grundstück mit mehreren Häusern, Lagerhallen und freien Flächen. Aktuell wohnen ungefähr 20 Menschen in unserem Projekt. Es gibt keine konkreten Voraussetzungen um hier zu wohnen, aber was viele von uns verbindet, ist eine Nähe zur Klimagerechtigkeitsbewegung.
Wie ist euer Projekt entstanden?
In Greene gibt’s schon seit mehreren Jahren das Seminarhaus Funkenhaus und darum eine Gruppe die es betreibt. Daraus wurde im Herbst 2022 den Hafen gekauft und mit der Renovierung begonnen. Seitdem sind viele andere Mitbewohner*innen dazugekommen und vieles hat sich verändert. Insgesamt ist der Hafen ein sehr junges Projekt, auch wenn einige unserer Beteiligten schon lange in Greene wohnen.
Wie sind Leben, Alltag und politischer Konsens bei euch organisiert?
Das Leben in unserem Projekt ist recht gemeinschaftlich und eng. Wir leben in drei Wohneinheiten als separate WGs, aber haben viel Kontakt zu einander und kümmern uns alle zusammen um den Hafen. Ein wöchentliches Hausplenum gibt uns Struktur und die Möglichkeit zum Austausch, wobei die detaillierte Arbeit und Vorbereitung in kleineren AGs stattfindet, die zum Beispiel für unsere Fahrzeuge oder für Baustellen verantwortlich sind.
Immer montags treffen wir uns zum Hafentag, bei dem wir unsere zahlreichen noch offenen Baustellen, Repro-Aufgaben und Bürokram angehen. An dem Tag wird gemeinsam gekocht und gegessen. Wir teilen gerne unseren Alltag, schauen Serien zusammen, hören Podcasts, diskutieren, fahren zusammen auf Ausflüge, aber alles möglichst zwanglos; wir haben alle unsere eigenen Leben und politischen Gruppen.
Wie seid ihr zum Dachverband gekommen?
Wir haben uns sehr gefreut, dass der DV sich 2023 für Projekte im göttinger Umland geöffnet hat. Unser Haus wurde zum Teil über Nachrangdarlehnen finanziert, in denen wir uns vertraglich verpflichtet haben, unser Haus vor Reprivatisierung zu schützen. Daher freuen wir uns, dies über den Dachverband abbilden zu können. Darüber hinaus ist der DV für uns eine tolle Gelegenheit Anschluss zu finden, an die göttinger Projektlandschaft und sich gegenseitig zu unterstützen.
Wie seid ihr als Haus rechtlich organisiert?
Das Haus & das Grundstück wurde 2022 über einen Verein gekauft, den wir als Struktur vor allem für unsere Finanzen benutzen. Wie in linken Projekten üblich, identifizieren wir uns wenig mit unserer Rechtsform und versuchen, dass sie für unsere interne Organisation so wenig wie möglich eine Rolle spielt.